Was will ich werden? Diese Frage müssen sich alle früher oder später stellen. Die Antworten darauf fallen aber nicht immer sehr abwechslungsreich aus.
So zeigt die Statistik: Viele junge Menschen entscheiden sich bei der Lehre für die immer gleichen, wenigen Berufe. Bei den weiblichen Lehrlingen waren das 2021: Einzelhandel, Bürokauffrau und Friseurin. Und bei den männlichen Lehrlingen wurden am häufigsten Berufe der Metalltechnik, Elektrotechnik oder Kraftfahrzeugtechnik gewählt. Auch in den Jahren davor hat es nicht viel anders ausgehen.
Es gibt allerdings viel mehr Lehrberufe als du vielleicht denkst. Dass anderen bei der Berufswahl oft das Gleiche einfällt, muss nicht heißen, dass das auch für dich gilt.
Denn das Gute an der Lehre ist: da sich Gesellschaft und Wirtschaft immer weiterentwickeln, gibt es auch immer wieder neue Berufe – zum Beispiel Green Jobs. Oder bestehende Berufe werden um digitale Themen und andere Technologien erweitert. In Österreich gibt es jedenfalls derzeit knapp 200 Lehrberufe! Die Welt der Lehrausbildungen bleibt also in Bewegung und spannend.
Lass dich inspirieren!
So gibt es seit heuer viele neue Ausbildungen mit sehr breiten Kompetenzbereichen. Hier einige Beispiele:
„Bahnreise- und Mobilitätsservice“ ist ein neuer Lehrberuf, der den Lehrberuf „Mobilitätsservice“ ergänzt und erweitert. Hier lernst du zusätzlich zur Ausbildung zur Zugbegleiterin bzw. zum Zugbegleiter kaufmännische Inhalte. Das ist übrigens auch deshalb sehr interessant, weil die Bahn viele neue Fachkräfte sucht – und generell noch mehr Zukunft als bisher hat.
„Metalltechnik“ ist ebenfalls ein neugestalteter Lehrberuf. Hier merkst du, dass die Digitalisierung ein entscheidender Faktor im Berufsleben ist. Denn „Digitale Fertigungstechnik“ ist hier ein besonders wichtiges Thema. Auch Mechatronik spielt eine wichtige Rolle in der Ausbildung. Das alles sind Kompetenzen, die vielversprechende Karrierechancen eröffnen.
„Ofenbau- und Verlegetechnik“ ist ein Beruf, der gerade in Zusammenhang mit der Gas- und Energiekrise Top-Chancen verspricht. Der Lehrberuf ist eine standardisierte Doppellehre um Hafnerin bzw. Hafner und Platten- und Fliesenlegerin bzw. Platten- und Fliesenleger zu werden – damit hast du gleich doppelt so viele Karrierechancen.
„Tunnelbautechnik“ ist in einer Zeit, wo in Stadt und Land viele Tunnelprojekte laufen, ein spannender und ganz neuer Berufsweg. Denn dafür gab es bisher überhaupt keine formale Ausbildung. Du kannst hier sogar Spezial-Know-how im „Zentrum am Berg“ in Eisenerz (Steiermark) erwerben.
„Kunststoffverfahrenstechnik“ ist ein neues Berufsbild, bei dem Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt. Denn hier stehen die Ressourcen sowie Re- und Upcycling im Mittelpunkt. Das bringt dich beruflich – und unsere Umwelt – weiter.
„Mechatronik – Digitale Fertigungstechnik“ ist eine Ausbildung, die ebenfalls aktuellste technologische Entwicklungen umfasst. Du lernst dabei, wie du bei Fertigungsprozessen mit Robotern und Cobots zusammenarbeitest. Denn das wird für die Zukunft der Arbeitswelt immer wichtiger.
Diese unterschiedlichen Beispiele zeigen dir eins: Die Welt der Berufe entwickelt sich sehr dynamisch weiter. Bei den neuen Lehrberufen bist du außerdem nicht auf ganz wenige Tätigkeiten festgelegt, sondern kannst dich in unterschiedliche Richtungen weiterbilden.
Mach dir ein eigenes Bild, was wirklich spannend und interessant für dich ist. Es zahlt sich aus, sich nicht nur für den Beruf zu interessieren, den Verwandte oder der Freundeskreis wählen bzw. kennen.
Kompetente Beratung und Unterstützung rund um Lehre und Lehrstellenwechsel findest du hier:
No front: Wer mehr kann, ist besser dran.
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