Wer als Elternteil oder Lehrperson Verantwortung für junge Menschen trägt, ist mitunter mit herausfordernden Situationen konfrontiert: Jugendliche brechen die Schule ab, steigen mental aus dem System aus, suchen und finden daheim keine Unterstützung, oder sind psychisch durch Krisen und Belastungen überfordert.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Anforderungen an Jugendliche durch vielfältige Krisenerfahrungen oder Social-Media-Druck gewachsen sind. Viele leiden noch unter den Nachwehen von Covid-19. Das alles kann dazu führen, dass junge Menschen Schwierigkeiten haben, ihr künftiges berufliches Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Positive Motivation und professionelle Unterstützung helfen
Doch genau darum geht es – und dabei braucht es auch positive Motivation und professionelle Unterstützung. Wenn Sie daher in Ihrem Verantwortungsbereich mit Jugendlichen zu tun haben, die Schwierigkeiten bei der aktiven Gestaltung ihrer eigenen beruflichen Zukunft haben, zögern Sie nicht, zweierlei zu tun:
- Motivieren Sie die jungen Menschen positiv, ihre eigene berufliche Zukunft anzupacken. Nehmen Sie ihnen Entscheidungen nicht ab, sondern unterstützen sie eigene Bildungs- und Berufsentscheidungen
- Zeigen Sie den Jugendlichen den Weg zu Profis auf, die durch ihre Ausbildung und ihr Netzwerk mehr für die eigenständige Weiterentwicklung tun können. Zwei Beispiele für solche Unterstützungsangebote sind #change und das Programm „Gesund aus der Krise“
#change: Unterstützung am Arbeitsmarkt
Das vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz geförderte Projekt #change bietet jungen Menschen bis 25 wertvolle psychologische Unterstützung für einen (Wieder-)einstieg in den Arbeitsmarkt. Das Programm bietet niederschwellige klinisch-psychologische Beratung und Behandlung sowie gesundheitspsychologische Prävention. Jugendliche, die unter Einschränkungen der Arbeits- bzw. Ausbildungsfähigkeit leiden oder psychosozialem Förderbedarf haben, erhalten gezielte Unterstützung. Aufgrund des großen Projekterfolgs wurden die Beratungseinheiten aktuell weiter erhöht. Es zahlt sich aus, dieses Angebot zu nutzen – und Hürden am Weg in den Arbeitsmarkt nachhaltig zu beseitigen. Nähere Informationen zum Projekt: change@boep.at oder 01 / 503 2 777 – 0.
Gesund aus der Krise: Wieder mental fit werden
Das Programm „Gesund aus der Krise“ steht Jugendlichen bis 21 Jahren zur Verfügung, die psychosoziale Unterstützung benötigen, um ihren Alltag besser meistern zu können. Der Bedarf ist groß: Mehr als die Hälfte aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die den 22. Geburtstag noch nicht erreicht haben, sind von depressiven Symptomen betroffen. Fast jeder zweite junge Mensch leidet an Schlafstörungen. Rund ein Drittel ist von Angstsymptomen betroffen. „Gesund aus der Krise“ hilft jungen Menschen mit professioneller Beratung und Coaching, wieder mental fit zu werden – und die Zukunft in die eigene Hand nehmen zu können. Informationen: 0800 800 122 oder info@gesundausderkrise.at
Wichtig: Je rascher Jugendliche im Fall des Falls professionelle Unterstützung erhalten, desto besser. Lehrpersonen und Eltern, die Jugendliche an solche Angebote verweisen, delegieren ihre Verantwortung nicht – sondern nehmen sie wirksam wahr.
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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