Was tun, wenn im Unterricht klar wird, dass manche Jugendliche erhebliche Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Bildungs- und Berufslaufbahn haben und nicht wissen, wie es nach der Schulpflicht für sie weitergehen soll? Als Lehrkraft sollte man in diesem Fall das Leistungsprofil der Koordinierungsstellen „AusBildung bis 18“ nutzen. Die Jugendlichen erhalten dort umfassende Beratung und Unterstützung.
Wie geht´s weiter?
Im Unterricht verschaffen sich Lehrkräfte nicht nur einen Überblick über die Leistungen der Schülerinnen und Schüler, sondern erfahren auch einiges über deren Zukunftspläne. Viele junge Menschen haben bereits eine Vorstellung davon, was sie beruflich tun wollen und wie sie ihr Berufsziel erreichen. Bei manchen Schülerinnen und Schülern zeigt sich aber, dass sie überhaupt kein Bild davon haben, wie ihr Bildungs- und Berufsleben aussehen kann und soll – und dass ihnen auch niemand bei der Orientierung hilft. Ein bildungsfernes Elternhaus kann dabei ebenso ein Faktor sein, wie soziale und persönliche Probleme.
Was lässt sich also tun, um diese Jugendlichen zu unterstützen? Soll man selbst aktiv werden, um zu verhindern, dass die jungen Menschen nach der Schule keine Anschlussperspektive haben? Die Antwort darauf lautet: Ja – aber man muss als Lehrkraft nicht selbst in die Rolle des Bildungs- und Lebensberaters schlüpfen. Der richtige Weg ist es, die Jugendliche an geeignete Beratungsstellen zu verweisen.
Das ist die richtige Adresse!
Die Koordinierungsstellen der Initiative „AusBildung bis 18“ sind in jedem Bundesland vertreten und bieten dort ihr umfassendes Informations- und Beratungsangebot an. Ihre Aufgabe ist es, Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Beruf bzw. bei der Erfüllung der Ausbildungspflicht zu unterstützen und ihnen in dieser heiklen Phaseprofessionelle Erstberatung und Information über Unterstützungsmöglichkeiten anzubieten. Bei Bedarf vermittelt sie Jugendliche (und Erziehungsberechtigte) an geeignete Beratungs- und Unterstützungsangebote weiter, insbesondere wenn Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz erforderlich ist.
Der große Vorteil der Koordinierungsstellen: Die Beraterinnen und Berater sind eng mit weiteren Einrichtungen im Bundesland abgestimmt. So lassen sich gemeinsam wirksame Lösungen für die Jugendlichen entwickeln. Die Bandbreite reicht von spezieller Beratung von Jugendlichen mit psychischen Beeinträchtigungen bis zur Information über neue, attraktive Lehrausbildungen. Ziel ist es, Jugendliche bei der Erfüllung der Ausbildungspflicht zu begleiten und ihnen einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen.
Die Kontakte auf einen Blick:
Ein Vorgespräch zahlt sich aus
Bevor man Jugendliche an die Koordinierungsstellen verweist, kann man sich als Lehrkraft selbst über die Leistungen informieren. Die Fachleute der Koordinierungsstelle sind auch flexibel per Mail erreichbar. Schreiben Sie einfach Ihr Anliegen oder den Ihrer Meinung nach bestehenden Beratungsbedarf in einem Mail. Auf dieser Grundlage können Sie die Jugendlichen mit der Beratungsstelle zusammenbringen. Gerade, wenn Sie zu betroffenen Jugendlichen ein besonders gutes Verhältnis haben, macht die persönliche Überleitung durchaus Sinn.
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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