Für eine Lehre sprechen gute Berufschance und frühe finanzielle Unabhängigkeit – für die Matura weiterhin der Zugang zu Uni oder Fachhochschule. Wer von den Vorteilen von Lehre UND Matura profitieren will, kann das tun: Die „Lehre mit Matura“ macht´s möglich.
Soll ich eine Lehre machen und mit einer guten Ausbildung rasch mein eigenes Geld verdienen? Oder soll ich die Matura machen und dann an der Uni studieren? Die Entscheidung zwischen Lehre und Matura muss nicht sein. Denn man kann dank der Berufsmatura, also derLehre mit Matura, auch beides parallel machen.
Gemeinsam mehr erreichen
Wer sich für die Lehre mit Matura entscheidet, profitiert von den Vorteilen beider Bildungswege:
- Schon während der Ausbildung gibt es ein regelmäßiges Einkommen.
- Die Verdienstchancen mit einer Berufsausbildung werden je nach Branche und Fachkräftemangel immer attraktiver.
- Viele Lehrberufe wurden in den vergangenen Jahren stark modernisiert und „digitalisiert“. Das Image der Lehre ist damit heute (berechtigt!) deutlich besser als in der Vergangenheit und die Kombination mit akademischer Weiterbildung ein echter Karriere-Turbo.
- Weil man mit Allgemeinbildung und einer fundierten Berufsausbildung punkten kann, hat man einfach mehr Zukunftsperspektiven und Möglichkeiten. Das bedeutet auch auf Dauer mehr Einkommen und Karrierechancen.
- Und das Beste: Für die Vorbereitungskurse und Prüfungen zur Berufsmatura fallen für die Lehrlinge keine Kosten an.
Erfolgsfaktoren Leistung und Arbeitgeber
Diese Vorteile erfordern aber natürlich auch eins: mehr persönlichen Einsatz und Leistung. Die Anforderungen der Lehre mit Matura sind unbestritten höher als an nur einen der beiden Bildungswege.
Wichtig ist auch die Unterstützung des Arbeitgebers. Ob der Arbeitgeber dieses Modell schätzt und fördert, sollte man vor Antritt der Lehrstelle klären. Angesichts des Wettbewerbs um qualifizierte Fachkräfte kann man aber mit größerem Interesse an Lehrlingen mit Matura rechnen.
Ebenfalls für die Planung wichtig: Die Lehre mit Matura kann man schon ab dem ersten Lehrjahr starten. Vier Teilprüfungen stehen am Programm: Deutsch, Mathematik, eine lebende Fremdsprache sowie eine Prüfung einem fachspezifischen Bereich.
Das richtige Modell wählen
Die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Lehre mit Matura können allerdings je nach Bundesland variieren. Deshalb ist es wichtig, sich über die Regelungen im jeweiligen Bundesland – man muss ja nicht im Heimatbundesland bleiben – genau zu informieren. Die Lehre mit Matura kann man jedenfalls „begleitend“ oder „integriert“ absolvieren.
- Begleitend bedeutet, dass die Maturavorbereitung ohne Anrechnung auf die Arbeitszeit erfolgt. Es gibt daher auch keinerlei Auswirkungen auf den Lehrvertrag, die Entlohnung, die Sozialversicherung oder die Berufsschule.
- Beim Integrierten Modell wird die Maturavorbereitung auf die Arbeitszeit angerechnet. Die Lehrzeit kann dabei im Einvernehmen zwischen Ausbildungsbetrieb und Lehrling verlängert werden – oder es gibt keine Verlängerung der Lehrzeit.
Auch, wenn die Lehre mit Matura mehr Anforderungen stellt: Die Doppelqualifikation aus praktischer Berufsausbildung und allgemeiner Hochschulreife macht den Unterschied. Wer eine Lehre mit Matura abgeschlossen hat, weiß, dass sich der Aufwand auszahlt.
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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