Wer seine Schülerinnen und Schüler beim künftigen Bildungs- und Berufsweg unterstützen will, sollte ihnen das Angebot der „Schnupperlehre“ kommunizieren. Damit erfahren die Jugendlichen, wie sich eine Lehre „anfühlt“ – und können wertvolle Kontakte für die Berufsausbildung knüpfen.
Über die Chancen der Lehre wird heute aus guten Gründen viel geredet. Denn der Fachkräftemangel führt dazu, dass die Nachfrage nach gut qualifizierten Arbeitskräften steigt. Das bedeutet auch attraktivere Einkommens- und Karriereperspektiven.
Wichtig für Jugendliche sind aber nicht nur die abstrakten Fakten, sondern die konkrete Erfahrung, wie es ist, als Lehrling in einem Betrieb zu lernen und zu arbeiten. Denn so kann man sich wirklich ein gutes Bild über die Berufsausbildung und eine Berufstätigkeit in der Branche machen.
Einfach in die Lehre „hineinschnuppern“
Hier eröffnet die „Schnupperlehre“ neue Perspektiven. Sie ermöglicht es, Schülerinnen und Schülern, hautnah zu erleben, wie es sich „anfühlt“, in einem bestimmten Beruf zu arbeiten – und vor Ort zu erfahren, was Fachkräfte und Lehrlinge am Arbeitsplatz alles tun.
Der Weg zur Schnupperlehre ist einfach: Die Wirtschaftskammer hat eine Plattform für Schnupperlehren eingerichtet, damit Jugendliche direkt und unkompliziert Betriebe zum „Schnuppern“ finden können. Machen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler auf diese Möglichkeit aufmerksam.
In drei Schritten zur „Schnupperlehre“
Der Weg zur Schnupperlehre ist einfach:
- Informiere Dich auf der Plattform „Lehre? Respekt!“ über das Angebot.
- Für die Suche nach einem Schnupperplatz wählt man dann auf der Plattform zuerst den Ort aus, wo man die Schnupperlehre absolvieren möchte. Wichtig: Wer am Wohnort nichts findet, sollte in anderen Bezirken der Region weitersuchen – oder sich ein anderes Bundesland aussuchen.
- Nach dem Ort wählt man seinen Traumberuf bzw. Berufsbereich für die Schnupperlehre aus. Auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und Schwerpunkte zur Wahl.
- Als Ergebnis der Eingaben erhalten die Schülerinnen und Schüler dann konkrete Vorschläge für Betriebe, die eine Schnupperlehren anbieten. Mit diesen Betrieben kann man dann gleich online einen Termin für die Schnupperlehre fixieren.
Vom Schnuppern zum Lehrvertrag
Wer die Schnupperlehre absolviert, kann sich nicht nur einen realistischen Eindruck von der Lehre in einem Betrieb verschaffen. Die Schnupperlehre ist auch eine gute Möglichkeit, Kontakte zu Betrieben zu knüpfen. So kann das Schnuppern in der Schulzeit später zu einem Lehrverhältnis im Betrieb werden. Bitte beachte jedoch, dass eine Schnupperlehre direkt vor dem Start einer Lehre rechtlich heikel sein kann und besser vermieden werden sollte. Wenn der zeitliche Abstand nämlich zu gering ist, könnte das Praktikum als Teil der Lehrzeit gewertet werden – und das hätte arbeits- und sozialrechtliche Folgen.
Wichtig: Die Erfahrungen aus der Schnupperlehre können dann im Unterricht mit den anderen Schülerinnen und Schülern besprochen und reflektiert werden. Das animiert auch andere Jugendliche, sich mit ihrer Bildungs- und Berufszukunft zu beschäftigen. Schnuppern zahlt sich immer aus!
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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