Das Leben ist teuer. Hobbys sind es auch. Was liegt da näher, als einen Job anzunehmen, mit dem man erst mal rasch eigenes Geld verdienen kann? Für manche/n Jugendliche/n mag das zwar reizvoll klingen, eine unqualifizierte Beschäftigung anzunehmen führt aber meist in eine Sackgasse. Worauf man aufpassen muss – und wie man sich aus der „Hilfsjob-Falle“ wieder befreit, wenn man einmal hineingetappt ist.
Kurzum: Die eigenen Ansprüche steigen, Taschengeld und Bankkonto wachsen aber leider nicht im selben Ausmaß mit.
Was also tun? Für viele ist es verlockend, sich gleich nach Ende der Schulpflicht einen Job zu suchen, der endlich eigenes Geld bringt -auch, wenn es vielleicht nicht allzu viel ist.
Gute Idee – oder nicht?
Dabei gilt in Österreich: Für Jugendliche unter 18 Jahren ist Arbeiten nur sehr eingeschränkt erlaubt. Das Ausbildungspflichtgesetz (APflG) sieht vor, dass sie bis zur Volljährigkeit in die Schule gehen oder eine Ausbildung machen. Ein Hilfsjob ist daher nur okay, wenn er wirklich nur nebenbei läuft und die Ausbildung nicht stört. Das hat auch einen einfachen Grund: Wer sich zu früh nur auf Hilfsjobs verlässt, hat später weniger Chancen, verdient oft weniger und kann kaum aufsteigen. Eine gute Ausbildung sorgt langfristig für deutlich bessere Möglichkeiten.
Checkliste für´s Weiterkommen
Deshalb ist es wichtig, sich vorher gut zu überlegen, was einen wirklich weiterbringt. Die wichtigsten Punkte für den Ausstieg aus der Hilfsjob-Falle:
- Ausbildung ist Aufstieg: Eine gute Ausbildung sichert ein gutes Einkommen, das wächst. Ein paar Jahre Ausbildung und Bildung machen den Unterschied. Daher gilt: Ausbildungschancen immer nützen – und den Hilfsjob vergessen.
- Alternativen suchen: Die Pflichtschule überstanden und Du möchtest mal etwas anderes? Nach Ende der Schulpflicht besteht die Möglichkeit, die Schule wechseln – beispielsweise in eine berufsbildende mittlere Schule (BMS) . Sie bietet eine praxisnahe Ausbildung und damit die Grundlage für ein zukünftig gutes Einkommen. So kannst Du vermeiden, dass aus einer mühsamen Schulerfahrung gleich ein schlechter bezahlter Hilfsjob wird.
- Ausgaben hinterfragen: Auch wenn es nicht immer leichtfällt, lohnt es sich, ehrlich zu hinterfragen, wofür man als Jugendliche/r aktuell so viel Geld braucht. Nur weil andere ihr Geld schnell ausgeben, heißt das nicht, dass man selbst denselben Weg gehen muss. Klüger ist es, sich die Zeit für eine fundierte (Berufs-)Ausbildung zu nehmen und so in die eigene Karriere und letztlich in sich selbst zu investieren.
- Nebenbei abcashen: Du möchtest eigenes Geld verdienen? Auch ein Ferialjob bietet Dir dafür die Gelegenheit. Während der Schulferien ist er immer eine super Idee.
- Du steckst bereits in der Hilfsjob-Falle? Lass Dich vom Jugendcoaching unterstützen! Es berät Dich und hilft Dir bei der Suche nach passenden Alternativen.
Nebenbei ist ok
Wichtig ist, den Hilfsjob nicht über die eigene (Aus-)Bildung zu stellen. Natürlich kann es Sinn machen, zwischendurch oder nebenbei in unqualifizierter Beschäftigung Geld zu verdienen. Zum Beispiel in den Sommerferien oder neben einer Ausbildung. Aber wenn der Hilfsjob zum Job für´s Leben wird, läuft was schief. Darum: Gib Dir die Zeit und starte mit einer abgeschlossenen Ausbildung durch.
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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