Was ist besser: Lehre oder Matura? Vor dieser Frage stehen viele junge Leute – und das aus gutem Grund: Denn eine Lehre bietet tolle Jobchancen. Es gibt zum Beispiel sehr hochwertige digitale Ausbildungen – denn der Arbeitsmarkt wünscht sich immer qualifizierte Fachkräfte. Auf der anderen Seite ist klar: Ohne Matura – kein Studium. Und das eröffnet wiederum – je nach Fachrichtung – auch viele spannende Karrieremöglichkeiten.
Was also tun, wenn man sich nicht entscheiden kann und es für die Lehre als auch für die Matura gute Argumente gibt? Die Antwort ist klar: Eine „Lehre mit Matura“ machen.
„Lehre mit Matura“ bedeutet aber auch, dass die Belastung höher ausfällt. Man braucht dafür:
- den Willen, wirklich beides zu machen
- ein gutes Zeitmanagement, um alles unter einen Hut zu bekommen
- Unterstützung von der Familie und vom Arbeitgeber
Lehrstelle und Modell checken
Wer Lehre und Matura machen will, braucht dafür auch die richtige Lehrstelle. Meist lässt sich in einem Gespräch klären, wie der Betrieb zur gleichzeitigen Matura steht. Manche Betriebe suchen in Stellenausschreibungen gezielt schon junge Leute, die beides in Angriff nehmen wollen. Für Unternehmen bietet das Modell „Lehre mit Matura“ schließlich die interessante Möglichkeit, begabte Jugendliche zu hochqualifizierten Fachkräften im eigenen Betrieb auszubilden.
Wichtig: Bei der „Lehre mit Matura“ gibt es zwei verschiedene Grundmodelle.
- Beim Begleitenden Modell erfolgt die Maturavorbereitung ohne Anrechnung auf die Arbeitszeit. Es gibt daher auch keinerlei Auswirkungen auf den Lehrvertrag, die Entlohnung, die Sozialversicherung oder die Berufsschule.
- Beim Integrierten Modell wird die Maturavorbereitung auf die Arbeitszeit angerechnet. Hier gibt es wiederum zwei Varianten: Die Lehrzeit kann im Einvernehmen zwischen Ausbildungsbetrieb und Lehrling verlängert werden. Oder es gibt keine Verlängerung der Lehrzeit.
In jedem Fall kann man mit der „Lehre mit Matura“ schon ab dem ersten Lehrjahr starten und muss vier Teilprüfungen absolvieren: Deutsch, Mathematik, eine lebende Fremdsprache sowie einem fachspezifischen Bereich. Es ist jedoch wichtig, die organisatorischen Voraussetzungen und Bedingungen im Auge zu behalten, da diese je nach Bundesland variieren können.
Vorteile einer „Lehre mit Matura“
Als Absolvent:in einer „Lehre mit Matura“ genießt du zahlreiche Vorteile, dazu zählen:
- ein regelmäßiges Einkommen während der Ausbildung – davon können „Nur-Maturant:innen“ nur träumen.
- Kostenfreie Vorbereitungskurse und Prüfungen zur Berufsmatura – diese sind für Lehrlinge nämlich kostenlos.
- Allgemeinbildung und Berufsbildung – diese Kombination erweitert die Möglichkeiten für die Zukunft, sowohl praktisch als auch akademisch. Das führt zu einer Steigerung des eigenen Marktwerts und somit auch des Einkommens.
Mehr wissen, mehr können, mehr Möglichkeiten haben: Es spricht wirklich vieles dafür, die „Lehre mit Matura“ anzupacken!
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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