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Arbeit? Schule? Beides!

Was ist besser: Lehre oder Matura? Vor dieser Frage stehen viele junge Leute ­­­– und das aus gutem Grund: Denn eine Lehre bietet tolle Jobchancen. Es gibt zum Beispiel sehr hochwertige digitale Ausbildungen – denn der Arbeitsmarkt wünscht sich immer qualifizierte Fachkräfte. Auf der anderen Seite ist klar: Ohne Matura – kein Studium. Und das eröffnet wiederum – je nach Fachrichtung – auch viele spannende Karrieremöglichkeiten.

Was also tun, wenn man sich nicht entscheiden kann und es für die Lehre als auch für die Matura gute Argumente gibt? Die Antwort ist klar: Eine „Lehre mit Matura“ machen.

„Lehre mit Matura“ bedeutet aber auch, dass die Belastung höher ausfällt. Man braucht dafür:

  • den Willen, wirklich beides zu machen
  • ein gutes Zeitmanagement, um alles unter einen Hut zu bekommen
  • Unterstützung von der Familie und vom Arbeitgeber

 

Lehrstelle und Modell checken

Wer Lehre und Matura machen will, braucht dafür auch die richtige Lehrstelle. Meist lässt sich in einem Gespräch klären, wie der Betrieb zur gleichzeitigen Matura steht. Manche Betriebe suchen in Stellenausschreibungen gezielt schon junge Leute, die beides in Angriff nehmen wollen. Für Unternehmen bietet das Modell „Lehre mit Matura“ schließlich die interessante Möglichkeit, begabte Jugendliche zu hochqualifizierten Fachkräften im eigenen Betrieb auszubilden.

Wichtig: Bei der „Lehre mit Matura“ gibt es zwei verschiedene Grundmodelle.

  • Beim Begleitenden Modell erfolgt die Maturavorbereitung ohne Anrechnung auf die Arbeitszeit. Es gibt daher auch keinerlei Auswirkungen auf den Lehrvertrag, die Entlohnung, die Sozialversicherung oder die Berufsschule.
  • Beim Integrierten Modell wird die Maturavorbereitung auf die Arbeitszeit angerechnet. Hier gibt es wiederum zwei Varianten: Die Lehrzeit kann im Einvernehmen zwischen Ausbildungsbetrieb und Lehrling verlängert werden. Oder es gibt keine Verlängerung der Lehrzeit.

In jedem Fall kann man mit der „Lehre mit Matura“ schon ab dem ersten Lehrjahr starten und muss vier Teilprüfungen absolvieren: Deutsch, Mathematik, eine lebende Fremdsprache sowie einem fachspezifischen Bereich. Es ist jedoch wichtig, die organisatorischen Voraussetzungen und Bedingungen im Auge zu behalten, da diese je nach Bundesland variieren können.

 

Vorteile einer „Lehre mit Matura“

Als Absolvent:in einer „Lehre mit Matura“ genießt du zahlreiche Vorteile, dazu zählen:

  • ein regelmäßiges Einkommen während der Ausbildung – davon können „Nur-Maturant:innen“ nur träumen.
  • Kostenfreie Vorbereitungskurse und Prüfungen zur Berufsmatura – diese sind für Lehrlinge nämlich kostenlos.
  • Allgemeinbildung und Berufsbildung – diese Kombination erweitert die Möglichkeiten für die Zukunft, sowohl praktisch als auch akademisch. Das führt zu einer Steigerung des eigenen Marktwerts und somit auch des Einkommens.

 

Mehr wissen, mehr können, mehr Möglichkeiten haben: Es spricht wirklich vieles dafür, die „Lehre mit Matura“ anzupacken!

No front: Wer mehr kann, ist besser dran

 Fotocredit: iStock/ golubovy

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Keine Angst vor der Matura

Bald ist es soweit: In den nächsten Wochen werden in ganz Österreich tausende Schüler:innen zur schriftlichen Matura antreten. Der psychische Druck, der auf vielen lastet, kann oftmals mehr belasten als die Prüfungen selbst. Was kann man als Lehrperson tun, um die Jugendlichen psychisch fit für die Matura zu machen? Aus den nachfolgenden (anonymisierten) Erfahrungsberichten von Maturant:innen aus dem Vorjahr lassen sich Anknüpfungspunkte im Unterricht und konkrete Tipps ableiten.


„Vergesst nicht die Pausen! Ich wollte alles auf einmal lernen, um schnell mit dem Stoff durchzukommen. Aber das macht einfach keinen Sinn, irgendwann ist der Kopf zu voll. Mit regelmäßigen Pausen ist das Lernen noch effektiver!“

Das persönliche Pausenmanagement ist ein wichtiges Thema. Schließlich gibt es auch in der Schule aus guten Gründen regelmäßige Pausen. Es gilt die Balance bei den Pausen zu halten, um mit dem Stoff auch rechtzeitig durchzukommen.

„Eine kontinuierliche Kontrolle meiner ToDos und beruhigende Rituale haben mir geholfen. Ein persönlicher Plan zum Lernen strukturiert den Stoff und macht ihn leichter bewältigbar. Die Lehrer:innen sind uns wirklich auf Augenhöhe begegnet und mit vielen Dingen entgegengekommen.“

Jugendlichen kann es helfen, wenn ihnen aktiv von den Lehrpersonen die Angst genommen wird.

 „Ich habe mir selbst sehr viel Druck gemacht, weil ich einen bestimmten Schnitt erreichen wollte (die Perfektionistin in mir), und deshalb habe ich oft an mir gezweifelt. Dann hat es mir unglaublich geholfen, meine Gefühle mit einer Freundin zu teilen, die in der gleichen Situation war.“

Lehrpersonen sollten eine unterstützende und verständnisvolle Haltung gegenüber den Schüler:innen, die sich auf die Matura vorbereiten, einnehmen.. Sie können beispielsweise regelmäßige Einzelgespräche anbieten, um individuelle Sorgen und Stressfaktoren zu besprechen. Des Weiteren ist es hilfreich, Techniken zur Stressbewältigung zu vermitteln. Dazu gehören zum Beispiel Entspannungsübungen und eine offene Kommunikationskultur, in der Ängste und Druck thematisiert werden können. Das trägt dazu bei, dass sich Jugendliche verstanden und unterstützt fühlen.

 „Geholfen haben mir schließlich Spaziergänge an der frischen Luft und Zeit mit meiner Familie.“

Mit zunehmendem Druck im Rahmen der Matura kann die Bedeutung der Eltern gegenüber Gleichaltrigen steigen. Es ist daher ratsam, Schüler:innen zu ermutigen, den Dialog mit ihren Eltern in dieser stressreichen Phase zu suchen. Selbst als junge Erwachsene schätzen Jugendliche die Bestärkung und Unterstützung ihrer Eltern. Wenn Eltern verstehen, wie sie den Prüfungsdruck durch ihre Haltung und Unterstützung reduzieren können, kann dies eine wesentliche Erleichterung darstellen.

„Vergleiche deinen Lernfortschritt nicht mit dem der Mitschüler:innen, jede:r hat unterschiedliche Ziele, Erwartungen und Lernmethoden. Vergleiche führen nur zu unnötigem Stress, bestimme dein Tempo selbst!“

Ermuntern Sie, beim Lernen den eigenen Weg zu finden. Es gibt viele Lernwege zum Erfolg. Bringen Sie realistische Lernpläne und Strategien zur Priorisierung von Aufgaben ins Gespräch, um die Jugendlichen an ein für sie passendes Zeitmanagement heranzuführen.

„Ja, ich war oft unsicher während der Prüfung. Dann habe ich Aufgaben gelöst, die mir logisch erschienen, die schwierigen habe ich ausgelassen und nach einer kurzen Pause nochmal angeschaut.“

Das ist ein wichtiger Tipp für die schriftliche Prüfung selbst: Mit dem beginnen, was man kann – und sich nicht von zu komplexen Aufgaben bremsen zu lassen.

Es gibt viele Ansatzpunkte und Aspekte, damit die Angst vor der Matura kleiner und die persönliche Leistung vielleicht sogar größer wird.

 

No front: Wer mehr kann, ist besser dran

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