Das letzte Schuljahr mit Schulpflicht ist ein guter Anlass, um sich zu überlegen, wie es weitergeht. Was kommt danach? Gehe ich weiter in die Schule und entscheide ich mich daher für eine AHS?
Oder wäre nicht doch eine berufliche Ausbildung der bessere Weg? Viele junge Leute sehen das als Entweder-Oder-Entscheidung, mit der man sich dann für Jahre festlegt. Kein Wunder, das nicht wenige Angst haben, die falsche Entscheidung zu treffen. Wer sich wirklich nicht zwischen weiterer schulischer Bildung und beruflicher Ausbildung entscheiden kann und will, für den gibt es eine gute Nachricht: Beides lässt sich auch gut miteinander verbinden. Denn es gibt jede Menge Schulen, die beides bieten: breite Bildung und beruflich relevante Ausbildung. Das sind die sogenannten „berufsbildenden Schulen.“
Viele Themen, viele Möglichkeiten
Die Bandbreite ist groß: Es gibt zum Beispiel technische, gewerbliche, kunstgewerbliche, kaufmännische, wirtschaftliche sowie land- und forstwirtschaftliche berufsbildende Schulen. Es gibt berufsbildende Schulen für Mode, Tourismus und Sozialberufe. Es gibt Schulen für Produktmanagement und Präsentation, aber auch für Sport. Und es gibt auch Schulen für Sozialpädagogik, Elementarpädagogik und pädagogische Assistenzberufe. Die berufsbildenden Schulen eröffnen jungen Menschen eine vollkommen neue Bildungs- und Ausbildungswelt in spannenden Themen- und Berufsbereichen. Der große Vorteil: An diesen Schulen bekommt man eben nicht nur Bildung oder nur Ausbildung, sondern beides im Doppelpack. Das erhöht die eigenen Chancen deutlich.
BMS oder BHS?
Bei den berufsbildenden Schulen kann man nicht nur zwischen spannenden Bildungs- und Ausbildungsbereichen wählen. Auch bei der Schulform gibt es Unterschiede – je nach den eigenen Vorstellungen und Zielen.
- Die berufsbildenden Mittleren Schulen (BMS) können zwischen ein und vier Jahren (Berufsreifeprüfung inklusive) dauern. Wie lange, das hängt vom konkreten Schultyp ab. Wer sich für eine BMS entscheidet, kann danach sofort gut ausgebildet in den Beruf einsteigen. Oder sich weiter fit machen. Etwa mit einer Lehrabschlussprüfung. Oder mit Aufbaulehrgängen für die Reife- oder Diplomprüfung. Wer unternehmerisch tätig werden will, hat hier auch einen wertvollen Vorteil: BMS-Ausbildungen werden auf die Unternehmer- und Meisterprüfung angerechnet. Falls es dann nach der BMS doch noch ein Studium sein soll, ist die Studienberechtigungsprüfung das Eintrittsticket.
- Bei den berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) ist das Uni- oder Fachhochschulticket schon im Vorhinein inklusive. Sie dauern fünf Jahre und bringen Matura samt Berufsabschluss und Diplomprüfung. Auch hier gilt: Damit kann man direkt in die Berufswelt einsteigen – und hat gleichzeitig vollen und direkten Zugang zu höherer (fachlicher) Qualifizierung.
Attraktive Kombination
Dass berufsbildende Schulen in unserer heutigen Zeit immer interessanter werden, hat einen klaren Grund: Die Kombination aus theoretischer Bildung und praktischer Ausbildung ist eine gute Vorbereitung für eine Berufswelt, die sich laufend weiterentwickelt – und in der Fachkräfte gesucht werden, die spezielles Wissen, aber auch Weiterbildungsbereitschaft mitbringen.
Informieren und anmelden!
Tipp: Für eine berufsbildende Schule muss man sich rechtzeitig anmelden, spätestens vor den nächsten Sommerferien. Wer genommen wird, entscheidet die jeweilige Schule. Es macht also Sinn, sich rechtzeitig mit interessanten berufsbildenden Schulen zu beschäftigen und die Schulen z.B. bei einem Tag der offenen Tür zu besuchen. Wer seinen favorisierten Schulplatz nicht bekommt, dem hilft bestimmt der ABC SchoolFinder weiter. Ebenso lohnt es sich bei den Koordinierungsstellen der „Ausbildung bis 18“ im Netz vorbei zu schauen.
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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