Präsentation

Ende der Pflichtschule: 1, 2 oder 3?

Mit dem Sommer kommt für viele Schülerinnen und Schüler auch das Ende der Pflichtschule. Soll heißen: Die Schule ist ab jetzt kein „Muss“ mehr. Sondern ein „Kann.“

Abgesehen von der Pflicht in Ausbildung zu sein, sind die Jugendlichen nun frei in ihrer Wahl. Diese neue „Freiheit“ kann für viele Schülerinnen und Schüler überfordernd sein. Als Lehrerin oder Lehrer können Sie junge Menschen bei dieser schwierigen Entscheidung unterstützen – und ihnen den Weg in die Zukunft einfacher machen. Zeigen Sie ihnen drei Wege mit allen Vor- und Nachteilen auf, die ihnen jetzt offenstehen: 1, 2 oder 3 – los geht´s!

 

1 Schule ohne Beruf

Bei diesem Weg ist es wichtig zu vermitteln:

  • Wenn man in eine Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS) geht, dann stehen Bildung und Weiterentwicklung am Programm – aber eben kein beruflicher Bezug.
  • Es wird Wissen aufgebaut und somit die Grundlage für eine weitere höhere Ausbildung geschaffen. Für ein Studium an einer Fachhochschule oder Uni zum Beispiel.
  • In den nächsten Jahren folgt zwar weiter Schulstress, aber auch sehr viele Ferien. Die sollte man nicht nur fürs Chillen sondern auch für Ferienjobs nutzen, denn berufliche Praxis ist für die zukünftige berufliche Laufbahn relevant.

Deutlich sollten Sie den Jugendlichen auch eines kommunizieren: Ein Berufseinstieg nach der AHS-Matura ist nicht das Gelbe vom Ei. Nur weitere Bildung oder Ausbildung macht sie fit und attraktiv für den Arbeitsmarkt. Eine BHS mit den zahlreichen Berufsbezügen kann eine gute Wahl, für Jugendliche sein, die nicht auf eine Matura verzichten wollen. Kleiner Nebeneffekt der Entscheidung für die AHS: Ein bleiben noch ein paar Jahre, um zu überlegen, was sie beruflich wirklich interessiert.

 

2 Schule mit Beruf

Der „goldene Mittelweg“ zwischen Beruf und Schule ist eine Schule mit Berufsbezug. Also eine Berufsbildende Höhere Schule (BHS) mit Maturaabschluss oder eine Berufsbildende Mittlere Schule (BMS). Beide Schulformen liefern bereits eine Grundlage für den Beruf. Es gibt bei beiden Schultypen vielfältige fachliche Ausrichtungen. 

Zu beachten:

  • Mit einer BHS-Matura steht Jugendlichen natürlich auch ein Studium offen – das lässt sich dann natürlich auch berufsbegleitend absolvieren.
  • Und mit einer BMS, die ein bis vier Jahre dauern kann, hat man entweder eine berufliche Vorbildung absolviert (1-2 Jahre) oder eine abgeschlossene Berufsausbildung (3-4 Jahre) und die Möglichkeit die Berufsreifeprüfung zu machen. Mehr dazu: https://ausbildungbis18.at/news/lets-go-bms-bhs/

 

Wichtig: Falls es mit der Wunschschule bisher nicht geklappt hat

Die Bewerbung an einer BHS oder BMS kann sehr nervenaufreibend sein, besonders wenn die Rückmeldung seitens der Schule erst sehr spät erfolgt. Schülerinnen und Schüler stehen am Ende des Sommersemesters öfter ohne Schulplatz da als man vielleicht denkt. In so einer Situation ist es wichtig zu kommunizieren, dass das Jugendcoaching auch im Sommer für die Jugendlichen da ist. Die Jugendcoaches können nämlich (auch in den Sommerferien!) Kontakt zu Schulen herstellen und in manchen Fällen lässt sich auch im sehr fortgeschrittenen Schuljahr, in den Sommerferien oder sogar am Anfang des nächsten Schuljahres noch ein Schulplatz finden. Dies ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. In jedem Fall helfen die Profis aber dabei, Lösungen zu finden.

Das gilt natürlich auch, wenn sich die Schülerinnen und Schüler für eine Lehre (s.u.) interessieren und keine Lehrstelle finden. Auch hier sollte den Jugendlichen kommuniziert werden dranzubleiben! Die Lehrstellensuche kann anstrengend und kräftezehrend sein, der beste Tipp an die Jugendlichen lautet daher: Einfach den nächsten Jugendcoach kontaktieren und einen Termin ausmachen – hier werden Lösungen gefunden. Mehr auf: https://www.neba.at/jugendcoaching/warum-jugendcoaching

 

3 Beruf mit Schule

Die dritte Möglichkeit nach Ende der Pflichtschule: Die Jugendlichen entscheiden sich für eine Lehre – in einem Fachgebiet, das sie interessiert. 

Vermitteln Sie Ihren Schülerinnen und Schülern klar die Vorteile: 

  • Nach drei bis vier Jahren ist man fertig ausgebildet.
  • Den Schulstress ist man – bis auf die Berufsschule – los.
  • Dafür gibt’s vom Ausbildungsbetrieb nicht nur viel Praxis, sondern auch erste finanzielle Freiheiten.
  • Nicht nur mit einer höheren schulischen Ausbildung hat man gute Jobchancen. In Österreich sind Fachkräfte in sehr vielen Branchen heiß begehrt, was sehr gute Zukunftsperspektiven für Lehrlinge schafft.

Dazu kommt noch eins: Viele Lehrberufe wurden gerade grundlegend modernisiert – und zum Beispiel um digitale Inhalte erweitert. Auch die höhere berufliche Bildung steht den Lehrlingen mit einer abgeschlossenen Lehre offen. Außerdem ist eine fundierte Berufsausbildung auch das richtige Fundament für eine Laufbahn als Unternehmerin oder Unternehmer.

Zu beachten gilt allerdings, dass man sich auch hier zuerst bewerben muss, und das am besten noch während der Schulzeit. Viele Firmen beginnen im Oktober für das kommende Jahr Lehrlinge zu suchen. Mehr zum Thema Lehrberufe gibt es hier.

 

No front: Wer mehr kann, ist besser dran

Fotocredit: iStock/ Peshkova